Abbildung gescannt aus: Westphal, F. (1956): Tafel 1.


Johann Jacob Scheuchzer (1672-1733) Naturforscher und geistiger Führer der Diluvianer (Vertreter der Sintflutlehre). 1726 führte er den abbgebildeten Riesensalamander aus Oehningen als Beweis für die Sintflut an: "Beingerüst eines verruchten Menschenkindes, um dessen Sünde willen das Unglück über die Welt hereingebrochen sei." Der Name Andrias scheuchzeri geht auf Cuvier zurück, der den "homo diluvii testis" als Salamander identifiziert hat.

Die obere Abbildung zeigt einen Kupferstich aus dem "Herbarium diluvianum", die Scheuchzersche Naturgeschichte des Schweizerlandes von 1746. Vermutlich dasselbe Fossil ist in der Kupferbibel "Physica Sacra" dargestellt.

Handelt es sich um 2 Platten oder ist eine der Darstellungen seitenverkehrt?


Auch im Zusammenhang mit der Vierwaldstätter See Exkursion unseres Instituts (Punkt Seelisberg) sind die Naturbeobachtungen Scheuchzers interessant: Als weiteres Zeugnis für die Sintflut werden die helvetischen Decken im Bereich des Urner Sees angeführt:

"Das Zeugnis der Sünd-Fluth ist in die harten Felsen eingeschrieben; Beschaue die in ordentliche Lager getheilte, und aus denselben gleichsam aufgebaute Berge, so sind sie augenscheinlich von irdischen Theilen entstanden, welche durch eine sehr hohe Wasser-Säule sich anfänglich gesetzet, so dann aber wieder gebrochen und aufgehoben wurden. Dieser Schluß folget richtig auß dero gleich-lauffenden Ordnung, Brüchen , vielfältigen Bügen und Krümmungen...".

Zitat und Abbildung aus: Weyl, R. (1960).


Literatur:

Westphal, F. (1956): Die tertiären und rezenten Riesensalamander (Genus Andrias, Urodela, Amphibia).- 129 S. + 23 Fototafeln. Diss. Univ. Freiburg: Tafel 1.

Weyl, R. (?1960): Johann Jacob Scheuchzers "Physica Sacra".- Gießener Hochschulblätter, 8. Jhg., 1.

Ziegler, B. (1986): Der schwäbische Lindwurm: Funde aus der Urzeit.- 172 S. Stuttgart (Konrad Theiss).


26. November 1997 Ch. Lindenbeck & H. Ulmer

Zur Homepage des Geologischen Instituts